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Italienisches Steuerrecht für ausländische Unternehmen in Italien

Unser Ziel ist es, für unsere Mandanten individuelle, umfassende, an der aktuellen Rechtsprechung orientierte und vorausschauende Lösungen in den Bereichen der steuerlichen, operativen und gesellschaftsrechtlichen Fragestellungen zu finden.

Ein ausländisches Unternehmen bzw. Subjekt aus einem EU- oder Drittland welches in Italien MwSt.-pflichtige Operationen durchführt, kann seinen rechtlichen und steuerlichen Pflichten durch folgende Möglichkeiten nachkommen (Art. 17 des DPR nr. 633/1972):

• Direkte Identifikation mit eigenständiger MwSt. Nr. (UID-Nummer)
  (EU-Richtlinie Nr. 2000/65/E - nur für Unternehmen aus EU-Länder möglich - weiterführende Informationen)
• Steuerliche Vertretung / Repräsentanz mit gesonderter MwSt. Nr. durch eine natürliche oder juristische Person (für alle Unternehmen aus NICHT EU-Ländern erforderlich - weiterführende Informationen)
• Gründung einer Betriebsstätte (weiterführende Informationen)
• Gründung einer Tochtergesellschaft (weiterführende Informationen)

Unsere Leistungen im italienischen und internationalen Steuerrecht umfassen folgende Tätigkeiten:

MwSt. Registrierung / steuerliche Vertretung

Die Benennung einer MwSt. Registrierung (UID-Nummer) oder eines steuerlichen Vertreters ist bei folgenden geschäftlichen Operationen des ausländischen Unternehmens innerhalb des italienischen Staatsgebietes verpflichtend:

• Verkauf von Gütern und Erbringung von Dienstleistungen an private Endkonsumenten, welche der MwSt. unterliegen und zu Lasten des ausländischen Unternehmens sind
• Verkauf von Gütern und Erbringung von Dienstleistungen an ausländische Subjekte
• In Ausnahmefällen bei innergemeinschaftlichen Lieferungen und innergemeinschaftlicher Dienstleistungen
• im Falle einer Geltendmachung der Abzugsfähigkeit der MwSt. für italienische Einkäufe für Unternehmen aus NICHT EU-Ländern
• Beide Varianten führen jedoch nicht zu einer Steuerpflicht hinsichtlich der direkten Steuern (Bsp. Körperschafts- oder Einkommenssteuern) in Italien. Diese verbleibt beim ausländischen Unternehmen bzw. Subjekt

Unsere Dienstleistungen umfassen alle dabei notwendigen Tätigkeiten:

• Fakturierung
• Registrierung
• Steuerliche Rückvergütungen
• Jährliche MwSt.-Erklärungen
• Periodische MwSt.-Liquidierungen

Sowohl Registrierung einer MwSt., als auch die steuerliche Vertretung verstehen sich als Alternativen zueinander. Grundlegend unterschiedlich ist dabei allerdings die Haftung gegenüber dem italienischen Finanzamt:

Direkte Identifikation: solidarischer Schuldner ist allein das ausländische Unternehmen

Steuerliche Vertretung: Die italienische steuerliche Vertretung haftet solidarisch für die abzuführende MwSt. (Umsatzsteuer)

Gründung einer Tochtergesellschaft oder Betriebsstätte

Viele Unternehmen wollen expandieren und gründen einen neuen Standort. International agierende Unternehmen können für ihre Geschäftstätigkeit im Ausland eine Tochtergesellschaft oder eine Betriebsstätte gründen. Vor dem Beginn der Gründung einer Gesellschaft im Ausland muss eine sorgfältige Planung erfolgen und es müssen alle Faktoren berücksichtigt werden.

Sie überlegen als Unternehmen oder als Unternehmer einen Markteintritt in Italien? Wenn Sie eine neue Gesellschaft oder Niederlassung auf italienischem Staatsgebiet gründen möchten, ist unsere Kanzlei der richtige Ansprechpartner.

Die Gründung einer Tochtergesellschaft in Italien

Eine Tochtergesellschaft bezeichnet ein rechtlich eigenständiges Unternehmen, welches jedoch wirtschaftlich unselbstständig ist. Wie im deutschsprachigen Raum üblich, unterscheidet man auch in Italien zwischen Personen – und Kapitalgesellschaften. Im Unterschied zu Personengesellschaften, ist bei Kapitalgesellschaften in den meisten Fällen die zivilrechtliche Haftung auf das gezeichnete Kapital reduziert.
Besonderheiten bei Kapitalgesellschaften:

Im Falle der Gründung einer Tochtergesellschaft gelten nicht nur die Regelungen hinsichtlich MwSt.-Rechte und Pflichten, es steht dem italienischen Staat auch das Recht zur Einhebung der direkten Steuern der dadurch entstehenden Gewinne zu (Körperschafts- oder Einkommenssteuern). Die Mutter-Tochter Richtlinie sieht vor, dass bei einer Ausschüttung von Dividenden an die Muttergesellschaft (Kapitalgesellschaft) in der Regel keine Quellensteuern anfallen.

Sie überlegen eine Tochtergesellschaft in Italien zu gründen? Unsere Kanzlei ist dafür der richtige Ansprechpartner.

Die Gründung einer Betriebsstätte in Italien

Die Errichtung von Betriebsstätten stellt eine weitere Möglichkeit der Expansion dar. Eine Betriebsstätte bezeichnet weitere Niederlassungen oder Filialen des Unternehmens, die als Geschäftslokale eingerichtet werden, aber von der Hauptniederlassung abhängig sind. Sie stellen daher unselbstständige Niederlassungen dar, die keine, von der Hauptniederlassung abweichende Firma führen dürfen. Aus rechtlicher Sicht handelt es sich dabei um einen einheitlichen Geschäftsbetrieb an lediglich räumlich getrennten Stellen. Dabei kommen alle steuerlichen Vorschriften hinsichtlich der Erstellung von Jahreserklärungen (Einkommen, MwSt. etc.), der Buchhaltung, sowie der Führung von Gesellschafts Büchern zur Geltung.

In diesem Falle gelten nicht nur die Regelungen hinsichtlich MwSt.-Rechte und Pflichten, es steht dem italienischen Staate auch das Recht zur Einhebung der direkten Steuern der dadurch entstehenden Gewinne zu (Bsp. Körperschafts- oder Einkommenssteuern).

Betriebsstätte

Eine Betriebsstätte liegt rechtlich automatisch vor bei Vorhandensein einer italienischen:

• festen geschäftlichen Geschäftseinrichtung, auch wenn wirtschaftlich unselbständig (objektive Voraussetzung),
• sowie von abhängigen, dauerhaften Mitarbeitern mit und ohne Vollmacht zu Vertragsabschlüssen (subjektive Voraussetzung).

Unter einer festen Geschäftseinrichtung versteht man dabei alle Immobilienstrukturen, aus denen heraus eine operative Geschäftstätigkeit erbracht wird (Verkäufe oder Dienstleistungen). Im Falle eines Vorliegens einer Betriebsstätte greifen alle steuerlichen Vorschriften hinsichtlich der Erstellung von Jahreserklärungen (Einkommen, MwSt. etc.), der Buchhaltung, sowie der Führung von Gesellschaftsbüchern. In diesem Falle gelten nicht nur die Regelungen hinsichtlich MwSt.-Rechte und Pflichten, es steht dem italienischen Staate auch das Recht zur Einhebung der direkten Steuern der dadurch entstehenden Gewinne zu (Bsp. Körperschafts- oder Einkommenssteuern).

Unsere Kanzlei übernimmt dabei gerne alle für Sie damit verbundenen Aufgaben und Sorgfalten - von der Gründung bis zur operativen Begleitung.

E-Commerce & Lieferschwelle

Für den Onlinehandel gibt es konkrete Regelungen bezüglich Lieferschwellen und Umsatzsteuerpflicht innerhalb der EU. Jedes europäische Land hat einen individuellen Grenzwert im E-Commerce festgelegt. Wird die jährliche Lieferschwelle erreicht bzw. überschritten, fallen verschiedene steuerliche Aufgaben an

Überschreitung der Lieferschwelle an Privatkunden nach Italien (derzeit 10.000 €)

• EU-Unternehmen müssen sich in Italien zu MwSt.-Zwecken registrieren.
• Betroffen sind in vielen Fällen Onlineshops bei Warenlieferungen an Privatpersonen nach Italien.

Erreichen der Versandschwelle oder Versandhandelsschwelle

• Das Unternehmen bzw. die Einzelfirma muss eine Umsatzsteuerregistrierung in Italien vornehmen

Gerne unterstützen und beraten wir Sie bei der Registrierung einer MwSt. Position und der Führung des Mwst.-Registers in Italien.

Registrierung einer MwSt./USt. in Italien

Benötigen Sie eine italienische Umsatzsteuernummer? Dann sind Sie bei uns richtig. Grundsätzlich ist jedes ausländische Unternehmen, das eine steuerpflichtige Transaktion auf italienischem Territorium vornehmen will verpflichtet, sich bei den zuständigen Finanzbehörden umsatzsteuerlich zu registrieren. Die Registrierung muss vor der ersten steuerpflichtigen Handlung (z.B. Warenlieferung, -erwerb, -import, usw.) abgeschlossen sein. Um sich für die Umsatzsteuer in Italien zu registrieren, muss beim italienische Finanzamt ein Registrierungsantrag ausgefüllt, sowie verschiedene Unterlagen eingereicht werden.

Gerne übernehmen wir die damit verbundenen Verpflichtungen: Ausfüllen der Formulare, Übersetzung der Dokumente und Registerführung.

Onlinehandel und die Einführung der OSS – One Stop Shop Plattform

Die EU hat mit der Reform vom 1.7.2021 den grenzüberschreitenden Onlindehandel vereinfacht. Hintergrund der Einführung dieser EU-Richtlinien ist die neue EU-Mehrwertsteuerreform, bei der das Bestimmungslandprinzip bei Verkäufen an Privatpersonen (B2C) neu geregelt wird.

Bei allen Verkäufen im E-Commerce, die innerhalb der EU an nichtsteuerpflichtige Kunden (B2C) getätigt werden, wird davon ausgegangen, dass sie am Ort der Niederlassung des Kunden stattgefunden haben. Dies ist in der EU-Richtlinie 2455/2017 für den direkten elektronischen Handel (digitale Waren) und den indirekten elektronischen Handel (physische Waren) vorgesehen.
Die OSS-Regelung gilt für Fernverkäufe von Waren innerhalb der EU, die einen Schwellenwert von 10.000 € überschreiten. Unterhalb dieses Schwellenwerts können Dienstleistungen und Fernverkäufe von Gegenständen innerhalb der EU in dem Mitgliedstaat, in dem der Steuerpflichtige ansässig ist, weiterhin der Mehrwertsteuer unterliegen. Die Nutzung des OSS gilt nicht für Unternehmen, die Waren aus Logistiklagern in anderen EU-Ländern verkaufen. Diese Unternehmen sind verpflichtet, ihre lokalen Mehrwertsteuerpositionen offen zu halten (gilt auch für das FBA/Amazon-System).

Die unterschiedlichen nationalen Lieferschwellen der einzelnen Mitgliedsstaaten wurden nun abgeschafft und für die gesamte EU einheitlich auf 10.000€ festgelegt.

Die Unternehmen können eine einzige italienische MwSt.-Nummer (als Option) für alle in Frage kommenden Lieferungen von Gegenständen und Dienstleistungen an Käufer in allen anderen EU-Mitgliedstaaten verwenden, die MwSt. in Italien über eine einzige elektronische Erklärung erklären und eine einzige MwSt.-Zahlung leisten. Eine Identifizierung für Mehrwertsteuerzwecke in jedem Mitgliedstaat ist nicht mehr erforderlich.

Die Regelungen im Detail

• OSS (One Stop Shop): Verkauf von Waren, die von einem Mitgliedstaat in einen anderen versandt werden. Mitgliedstaat und für einen anderen EU-Mitgliedstaat von EU- und Nicht-EU Steuerpflichtigen bestimmt sind. EU- und Nicht-EU-Steuerpflichtige und Erbringung von Dienstleistungen im Mitgliedstaat des Verbrauchs durch EU-Steuerpflichtige;
• NON-EU OSS: Dienstleistungen, die von Nicht-EU-Steuerpflichtigen erbracht werden;
• IOSS (Import One Stop Shop): Das Verfahren Import-One-Stop-Shop ist eine Sonderregelung auf dem Gebiet der Umsatzsteuer und richtet sich an Unternehmer, die von aus dem Drittland importierte Waren mit einem Sachwert von bis zu 150€ an Privatpersonen veräußern.

Die IOSS-Regelung gilt für den Fernabsatz von eingeführten Waren, die folgenden Bedingungen erfüllen:

• sie sich zum Zeitpunkt des Verkaufs in einem Drittgebiet oder Drittland (Nicht-EU) befinden und vom Lieferanten oder in seinem Namen an einen Endverbraucher in einem Mitgliedstaat befördert oder versandt werden (z. B. Dropshipping)
• sie werden in Sendungen mit einem Wert von höchstens 150€ versandt
• sie sind keine verbrauchsteuerpflichtigen Waren.

Vermögen im Ausland? Investieren in Italien?

Wir betreuen Sie zu jeglichen Fragestellungen zu grenzüberschreitenden steuerrechtlichen Sachverhalten im Bereich Finanzanlagevermögen und Immobiliarvermögen.

Dies umfasst ausländische Personen welche diesbezüglich in Italien steuerpflichtig sind oder werden, sowie italienische Staatsbürger mit Vermögen im Ausland.

Unsere Dienstleistungen umfassen dabei die Beratung und Betreuung zu steuerlichen Aspekten von geplanten und bestehenden Investitionen, sowie die diesbezüglich notwendigen Einkommenssteuererklärungen in Italien.

Lohnbuchhaltung – Off Counsel

Mitarbeiter sind eines der wichtigsten Bestandteile eines Unternehmens und tragen maßgeblich zum Erfolg bei.
Damit sie auch in diesem Bereich fachgerecht betreut werden, arbeiten wir mit einem externen Experten zusammen, der Sie und Ihr Unternehmen kompetent in allen Fragen rund um die Lohnverrechnung, Arbeitsverträge, An- und Abmeldung von Mitarbeitern, Einzahlungen der relevanten Steuern beratet und die jeweiligen Schritte durchführt.

Auch für ausländische Unternehmen, die eine Zweigniederlassung in Italien eröffnen möchten, ist er der richtige Ansprechpartner. Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Gespräch.